Unsere Imkerei
P. Stefan Vukits OMV
Königlicher Besuch im Kloster
Alles begann damit, dass sich vor einigen Jahren ein kleiner Bienenschwarm in unserem Klostergarten niederließ. Bereits als Bub hatte ich die Imkerei bei meinem Großvater kennen gelernt. Nach einigen Jahren im Kloster kam mir der Gedanke, selber mit der Bienenhaltung zu beginnen. Da erschien der Bienenschwarm im Garten wie ein Geschenk Gottes. Oft genug hatte ich gesehen, wie mein Großvater Bienenschwärme gefangen hatte - und hier war MEIN erster. Ich konnte ihn ein wenig improvisierend einfangen und stand nun vor dem Problem: Woher eine geeignete Bienenbehausung nehmen? Auch dieses Problem löste sich beinahe von alleine. Ich fand eine Anzeige "gebrauchte Beuten zu verschenken". Wie sich dann herausstellte, war der betreffende Imker selber kirchlicher Angestellter. Leider sollte mein erstes Volk nicht lange leben. Irgendwie war die Königin verloren gegangen, und die Bienen wurden immer weniger, bis nichts mehr da war.
Ihre Majestät kommt wieder
Den folgenden Winter nutzte ich, um mich in die Bienenhaltung einzulesen,
Kontakte zu Imkern zu knüpfen und mich nach Bienen umzusehen. Im Frühjahr 2001
erhielt ich dann von einem Imker drei Schwärme geschenkt und konnte einen selber
(erfolgreich) einfangen, der sich diesmal vor der Kirche niedergelassen hatte.
Im selben Jahr wurde ich auch Mitglied im "Bienenzuchtverein Eisenstadt und
Umgebung".
Damit nahmen die Dinge ihren "verhängnisvollen" Lauf. Zu den ersten Völkern
kamen noch einige dazu, so dass ich zur Zeit neunzehn Völker auf Kuntzsch und einige
auf MiniPlus betreue. Die ersten Beuten waren im Kuntzschmaß,
das ich bisher beibehalten habe. Um die Imkerei zu optimieren, ist für
das kommende Jahr allerdings ein Umstieg auf Dadant mit Flachzargen als Honigraum
geplant.
Ein Leben für die Königin
Nach anfänglichen Erfolgen und weiteren Völkern, die ich erbte, kam im Winter
2004/05 ein herber Rückschlag. Auf Grund von Räuberei (die ich leider selbst
verursacht hatte) und ungenügender Behandlung gegen die Varroamilbe erlebten nur
drei von fünfzehn Völkern das Frühjahr. Um eine Erfahrung reicher - wie man es
nämlich nicht macht - ging ich
daran die Völkerzahl wieder zu heben. Gleichzeitig wurde auch bewusst nur
das stärkste und ertragreichste Volk zur Vermehrung von Königinnen
herangezogen. Dabei zeigte sich bald, dass unsere Imkerei den Weg hin zur Buckfastbiene eingeschlagen hatte.
Nach anfänglicher Skepsis dieser Biene gegenüber entschied
ich mich, den begonnenen Weg weiterzugehen. Es hatte sich gezeigt, dass die
Völker "mit den Bienen mit gelben Ringen" die stärksten, ertragreichsten und
schwarmträgsten am Stand waren. Zu den standbegatteten eigenen Königinnen kamen dann ab
dem Sommer 2006 die ersten belegstellen- und standbegatteten reinen Buckfastköniginnen
hinzu. Es konnte nicht nur die Anzahl der Bienenvölker, sondern so auch der
Honigertrag deutlich gesteigert werden. Für 2008 ist wieder einiges in diese
Richtung geplant - aber das
gehört bereits zum Kapitel Zucht ...